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Eine Fremdsprache lernen in 90 Tagen?

Eine Fremdsprache lernen in 90 Tagen?
25 November 2016

Die Meisten kennen es bestimmt: Kaum hat man sich entschlossen eine Fremdsprache zu lernen, stellen sich die Fragen womit fängt man an, welche Lehrbücher benötigt man und sollte man einen Sprachkurs besuchen. Wer zudem noch versucht sich möglichst Viel in möglichst kurzer Zeit anzueignen, googelt Stichworte wie „Wie Fremdsprache lernen“. Nach kurzer Zeit stellt man ernüchternd fest, dass man die zahlreichen Hinweise bereits irgendwann einmal gehört hatte. Phrasen wie „10 Minuten jeden Tag sind besser als 1 Stunde am Wochenende“ oder „Mut zu Fehlern beim Sprechen“ sind zwar richtig, aber zu allgemein gefasst. Auch dem Hinweis, dass man eine Sprache am besten in dem Land lernt, in dem sie gesprochen wird, kann man nicht immer nachkommen.

Herkömmliches Lernen einer Sprache

Nach langer Suche und etlichen Diskussionen bin ich auf eine sehr vielversprechende Methodik eines Schulfreundes namens Michael Leue gestoßen. Dieser lernte innerhalb von drei Monaten die schwedische Sprache in Vorbereitung auf sein Auslandsstudium in Schweden. Aufgrund seiner begrenzten Zeit hinterfragte er, wie es sein konnte, dass er täglich über mehrere Jahre in der Schule die französische Sprache lernte und am Ende der Schulzeit doch nicht in der Lage war, etwas Gescheites von sich zu geben.

Vielleicht weil der Fokus von Beginn an auf Grammatik lag und nicht auf das, was eigentlich der Zweck der Sprache ist – die Kommunikation mit seinen Mitmenschen. Wenn man in der Schulzeit innerhalb von einer Schulstunde drei bis vier Sätze von sich gegeben hatte, lag man schon im vorderen Mittelfeld. Da meist noch mehr als 20 andere Mitschüler zu Wort kommen mussten, konnte man sich nach seiner Wortmeldung ausruhen und abschalten.

Lernen wie Kinder – in Wortgruppen und Sätzen

Aufgrund des Misserfolges in der Schule und der verlorenen Zeit, entschied sich mein Freund die schwedische Sprache so anzueignen wie es Kinder tun: Kinder überlegen nicht bevor sie ihren Mund aufmachen. Sie denken nicht darüber nach, ob das Subjekt vor oder hinter dem Verb kommt, sie fragen nicht ihre Eltern, wie sie das Wort „Baum“ zu deklinieren haben oder welche Verbkonjugation sie nutzen müssen. Sie sprechen einfach drauf los, ohne Rücksicht auf Verluste. Aber woher kommt das Gesprochene?

Es ist ein Kombination von unzähligen Wortgruppen und Sätzen, die sie in den letzten Tagen, Wochen und Monaten immer und immer wieder gehört haben und die sie irgendwann wiedergeben. Dadurch, dass sie nicht einzelne Wörter sondern Wortgruppen und Sätze hören und sie sich diese unbewusst einprägen, erlernen sie automatisch den richtigen Satzbau, den zum Substantiv passenden Artikel sowie das zum Subjekt gehörende Verb. Wenn der Lehrer in der Schule die Grammatik behandelt, haben die meisten Kinder bereits ein Sprachgefühl entwickelt und lernen lediglich die Regeln kennen, die sie schon lange angewandt haben.

Vokabeln, Hören, Lesen

Für meinen Bekannten stand daher im Fokus, keine Wörter sondern Wortgruppen und Sätze kennen zu lernen, stetig zu wiederholen und schlussendlich diese tief im Gedächtnis abzuspeichern, bereit an entsprechender Stelle wiederzugeben. Zeitgleich priorisierte er das Lernen seiner Fremdsprache mit derselben Wichtung wie Arbeit, Sport oder andere Hobbies. Er organisierte seine vorgesehene zweistündige Zeit in die drei 40-minütig andauernden Bereiche: Vokabeln, Hören und Lesen.

Mithilfe der App Ankidroid und einer Wortdatenbank lernte er jeden Tag 100 neue Wörter/Wortgruppen, genug um nach 90 Tagen einen ausreichend großen Wortschatz von 9000 Wörtern zu besitzen. Gleichzeitig wiederholte er die Vokabeln der Vortage und akkumulierte dadurch das Erlernte.

Im Anschluss daran hörte er einem Muttersprachler aufmerksam zu, der über ein spannendes Thema erzählte. Dazu suchte er online nach interessanten Radiokanälen, Podcasts und Vorträge. Auch wenn er zu Beginn kaum etwas verstand, setzte er seinen Plan fort und eignete sich durch das Zuhören im Unterbewusstsein die korrekte Aussprache der Wörter an.

Zu guter Letzt stand das Lesen einiger Buchseiten auf dem Tagesprogramm, wodurch noch einmal Redewendungen und kontextbezogene Vokabeln im Gedächtnis abgelegt werden. Das Buch hierbei kann beliebig sein, es wird jedoch empfohlen ein interessantes Buch zu wählen dessen Inhalt man bereits kennt und das in einer leicht verständlichen Sprache geschrieben ist. Zusätzlich zu diesen Tätigkeiten, sollte man seinen Lernerfolg täglich kontrollieren und protokollieren welche Menge an Vokabeln und Buchseiten man an welchem Tag abgearbeitet hat.

Unter anderem schaffte es Michael Leue so, innerhalb seiner 90 Tage perfekt vorbereitet nach Schweden zu gehen und die ersten Konversationen nicht auf Englisch sondern vom ersten Tag an auf schwedisch zu führen. Wer einen ausführlicher Einblick und noch weitere Tipps zur praktischen Umsetzung haben möchte, dem kann ich nur wärmstens empfehlen, sich das kostenlose Ebook von Michael Leue Swedish fluent in 90 days durchzulesen.

 

Posted by Maxim Germer

Maxim Germer is currently involved as an intern at Liden & Denz in Saint Petersburg. He has been learning Russian for a couple of weeks. Due to the success he noticed during a three weeks stay at the language School Liden and Denz he decided to come back where he is now for three months.

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